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>Neues aus Namibia und Gambia
05.08.2011
Neuigkeiten von der zahnärztlichen Arbeit für Afrodent !
20.01.2011
Afrodent-zahnärztliche Hilfe für Afrika
Der gemeinnützige Verein Afrodent e.V. engagiert sich seit 1993 in Afrika, um dort vor allem Kinder zahnmedizinisch zu versorgen. Dieser kleine Verein arbeitet in eigenen Projekten direkt, engagiert, unbürokratisch und mit viel Eigeninitiative.
Ehrenamtlich für Afrodent tätige Zahnärzte und Zahnärztinnen opfern Zeit um neben ihrer Tätigkeit in Deutschland eine zahnmedizinische Versorgung in Afrika zu gewährleisten, aber auch Hilfe zur Selbsthilfe zu betreiben. So arbeitet Afrodent in Projekten in Namibia, Äthiopien, Tansania und Ägypten.
Ein Projekt ist es, in der Missionsstation Dornfeld in Namibia, 200 km östlich von Windhoek zahnmedizinische Betreuung zu gewährleisten. Die 1.200 Kinder der dortigen Internatsschule sowie 900 Kinder zweier weiterer Missionsschulen erhalten so, einmal jährlich die Möglichkeit einer zahnärztlichen Untersuchung und Behandlung. Die Kinder stammen aus mittellosen Familien, für die ohne den Einsatz von Afrodent eine zahnmedizinische Versorgung unerreichbar wäre.
Mehr Informationen auch unter www.afrodent-hilfe.de
Wo geht es hin?
Der Einsatzort liegt im südlichen Afrika, in Namibia, und zwar 200 km östlich der Hauptstadt Windhoek. Nach einem 11 stündigen Flug von Frankfurt nach Windhoek und einer mehrstündigen Fahrt über Asphalt- und Schotterpisten, erreicht man die Missionsstation Dornfeld in der Nähe von Gobabis. Das Zentrum der Omaheke Region liegt am Rande der Kalahari welches ein riesiges Gebiet von mehr als 80.000 Quadratkilometern umfasst und ist traditionell Siedlungsgebiet der Herero. Die Anfänge von Gobabis reichen bis in das Jahr 1856 zurück, als die Rheinische Missionsgesellschaft hier eine Station errichtete. Die Distrikthauptstadt Gobabis hat heute 12000 Einwohner und dient im wesentlichen der Versorgung der umliegenden - rund 800 - Farmen.
Bericht zum Einsatz von Afrodent 2007
Kleve-Rindern (RP) Das Zahnärzte-Ehepaar Cornelia Leuer-Fischer und Joachim Fischer aus Kleve hat drei Wochen lang in einer Missionsstation in Namibia gearbeitet. Die Mediziner opferten Urlaub und wurden durch Kinderlachen belohnt.
In der Basis-Station gab es einen dreißig Jahre alten Zahnarztstuhl mit defekter Lampe. Immerhin etwas. In den Außenstationen behandelten die Doktoren Fischer / Leuer-Fischer an einem Küchenstuhl, an dem sie in Nackenhöhe ein Kissen festgeknotet hatten, und im Lichte von Stirnlampen: „Wie Höhlenforscher.“
Drei Wochen lang arbeitete das Zahnärzte-Ehepaar Cornelia Leuer-Fischer und Joachim Fischer aus Kleve in der Missionsstation und Internatsschule „Dornfeld“ in Namibia. Dort leben 1200 Kinder vom Grundschulalter bis zur Abiturklasse, in zwei Außenstationen noch einmal knapp 900 Kinder.
„Es gibt keine Sozialversicherung“, erklärt Cornelia Leuer-Fischer, warum der Einsatz ausländischer Ärzte überhaupt nötig ist. „Diese Kinder sind alle nicht versichert.“ Die meisten stammen von Farmen auf dem Land: „Die Eltern können sich gerade mal die Gebühren für das Internat leisten. Und die Missionsstation hat nicht so viel Geld, das reicht für die Gesundheitsversorgung nicht aus.“
Und auch mit ausländischer Hilfe nicht, um teure Behandlungsstandards einzuhalten. Die Mediziner hatten zwar alle notwendigen Geräte und Medikamente dabei. Doch bei Zahnfehlstellungen zum Beispiel – und die kamen den Ärzten häufig unter – gab es nur eines: „Gezielt Zähne ziehen.“ Auch reichte die Zeit nicht, um wirklich jeden Zahn unter den Bohrer zu bekommen, bei dem es nötig gewesen wäre: „Wir haben alle 2000 Kinder untersucht. Dann haben wir das Nötigste zuerst gemacht.“
Angesichts solcher Sachzwänge wird Joachim Fischer nachdenklich, wenn um ihn her moderne „Wohlfühl-Praxen“ entstehen: „Man muss mal dagegen stellen, dass es auch noch was anderes gibt.“
Mit dem Einsatz in Namibia wollte er „zurück zur Basis finden“: „Wir waren in der Lage, mit ganz einfachen Mitteln vernünftig zu arbeiten. Man musste improvisieren. Und es hat geklappt.“
Belohnt wurden er und seine Frau durch die Reaktionen der Kinder. Ganz besonders, wenn sie einen abgebrochenen Schneidezahn wieder aufbauten und damit ein schönes Lächeln schenkten. Oder wenn sie Schmerzen linderten. Überhaupt sind beide beeindruckt von der Mentalität der Menschen in Afrika. Viele seien arm gewesen, „aber sie waren trotzdem immer fröhlich“.
Cornelia Leuer-Fischer und Jörg Fischer unterhalten eine gemeinsame Praxis in Kleve. Ihre Urlaubszeit wollen sie auch in Zukunft wieder in solche Einsätze investieren. Gegebenenfalls auch in anderen afrikanischen Ländern.